Was braucht der Bausektor für eine klimaneutrale Zukunft?
Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren ist uns nicht nur ein Anliegen, sondern unumgänglich, wenn wir unsere Klimaziele bis 2040 erreichen wollen. Dem folgend nimmt der Bausektor, effiziente Gebäude, eine zentrale Rolle ein. Etwa 40 Prozent des Energieverbrauchs und 36 Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU gehen auf Gebäude zurück.
Energieeffiziente Gebäude zu bauen ist nicht einfach. Besonders wichtig sind die Gewerke übergreifende Zusammenarbeit am Bau sowie die Qualifikation der Fachkräfte. Deshalb widmete sich die Europäische Kommission 2011-2013 in der Initiative „BUILD UP Skills“ der Qualifizierung von Baufachleuten in der Europäischen Union. Dahinter stand die Absicht bei den Fachkräften ein optimales Ausbildungsniveau für die Bereiche Gebäudesanierung und Neubau zu erzielen.
Daran anknüpfend wurden die Projekte CrossCraft, NEWCOM und BUSLeague umgesetzt. Im Rahmen dieser Projekte wurden gemeinsam mit Weiterbildungsinstituten und Vertretern der Branche praxisorientierte Trainingseinheiten für Fachkräfte entwickelt und umgesetzt. Ein weiteres Ergebnis der Arbeiten war eine Kompetenzdatenbank, um erworbene Kompetenzen mit der Fachkraft zu koppeln. Durch diese Datenbank wird es möglich europaweit erworbene Kompetenzen darzustellen und zu vergleichen. Damit wurde eine Grundlage für die gegenseitige Anerkennung der Kompetenzen von Fachkräften in ganz Europa geschaffen.
ReBUSk arbeitet weiter an der klimaneutralen Zukunft des Bausektors
Bisher stand die notwendige Qualifikation handwerklicher Fachkräfte im Vordergrund. Im Projekt ReBUSk (Reboot BUILD UP Skills Austria) gibt es hierzu keine Einschränkung mehr. Der Fokus von ReBUSk liegt darauf, den nationalen Fahrplan bis 2020 – der im Rahmen der ersten Phase der Initiative erarbeitet wurde – weiterzuentwickeln und sowohl an die europäischen als auch nationalen Zielsetzungen für 2030 anzupassen. Ziel ist es sicherzustellen, dass 2030 alle notwendigen Kompetenzen für den klimaneutralen Bau zur Verfügung stehen.
Die Aktivitäten
Zunächst wird die nationale Qualitätsplattform, die in der ersten Phase der BUILD UP Skills-Initiative (2011-2013) geschaffen wurde, entsprechend dem erweiterten Projektfokus neu eingerichtet und den Anforderungen angeglichen. Die Plattform ist ein wichtiges Instrument, da sie alle relevanten Interessensgruppen zusammenführt und somit weitere Agierende und Interessensvertretungen in die Projektumsetzung optimal eingebunden werden können.
In Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen wird eine Analyse des nationalen Status-quo und darauf aufbauend eine „Roadmap für Österreich bis 2030“ erarbeitet. Unsere Arbeiten umfassen auch genau hinzusehen, welche Kenntnisse, Fertigkeiten und Qualifikationen zukünftig benötigt werden (digitale Technologien, intelligente Gebäuden/smart buildings, Ressourceneffizienz, erneuerbare Energien für Heizung und Kühlung, serielle Sanierung und Lebenszyklusbewertungen…).
Ein weiteres wesentliches Thema für uns ist: Der eventuelle Arbeitskraftmangel im Gebäudebereich und wie wir diesem am besten begegnen können.